Oh du fröhliche – an Weihnachten im Dienst
Oh du fröhliche – an Weihnachten im Dienst
Viele Berufe kennen keine Feiertage
Während es an Weihnachten bei den meisten besinnlich wird, gibt es viele Berufe, in denen an den Festtagen gearbeitet wird. Bei der NEW-Gruppe sind es beispielsweise Busfahrer:innen, die uns von einem Festtagsschmaus zum nächsten bringen oder Kolleg:innen im Bereitschaftsdienst für Strom, Gas und Wasser, damit wir nicht im Dunkeln oder ohne Heizung feiern müssen. Auch in den Bädern gibt es an einzelnen Feiertagen Angebote, die das NEW-Team ermöglicht.
Dieses Jahr erzählen Kollegen der NEW Netz davon, wenn „Stromausfälle & Co. vor den Feiertagen keinen Halt machen“.
An Feiertagen auf Abruf - Unsere Kollegen berichten
Vor zwei Jahren lag Detlef am Heiligabend um 0:04 Uhr schon im Bett, als die Meldung eines Wasserrohrbruches kam, der ein Mittelspannungskabel in Mitleidenschaft gezogen hatte. „Natürlich dauert es, bis man komplett angezogen ist“, erzählt der Rheydter. Mit 80 Stundenkilometern ging es eine dreiviertel Stunde bis nach Selfkant. Meist dauert es 20 bis 30 Minuten, bis der Fehler gefunden ist. Es gebe einen Standardablauf und verschiedene Messverfahren, die angewandt werden. Manchmal gehe es ohne komplette Abschaltung von weiteren Haushalten oder den Einsatz des Messwagens jedoch nicht weiter. „Dann muss der betroffene Straßenzug abgeschaltet werden und die Kollegen müssen in jedes betroffene Haus, um dort die Sicherungen zu ziehen“, erklärt der 57-Jährige. An Feiertagen sei stimmungstechnisch alles möglich. Manche Kund:innen sind genervt, andere entschuldigen sich und sind sehr freundlich. Groß sei die Erleichterung, wenn der Strom wieder da ist. Egal, ob zur Beleuchtung oder für die Weihnachtsgans.
„Die Feiertage können ruhig sein, es kann aber auch Weltuntergangsstimmung herrschen“, erzählt Frederic. Im Dezember 2023 habe es sehr viel geregnet und immer, wenn eine Feier anstand, kam ein Anruf. „Auch an Heiligabend“, erinnert sich sein Kollege Robin. Er hat dieses Jahr über die Feiertage bis Silvester Bereitschaftsdienst. Beide kennen auch die unterschiedlichen Reaktionen der Menschen. „Viele sind froh, wenn wir aufschlagen und wirken hilflos, weil sie keinen Strom mehr haben“, erzählt Frederic. Häufig sei die Tiefkühltruhe und die Sorge um die Lebensmittel das große Thema. Dabei können selbst ältere Geräte locker zwölf Stunden weiter kühl bleiben, wenn sie geschlossen sind. Zusammenhalt sei wichtig. „Die Meister fangen meist die nervösen Leute ab und beantworten deren Fragen, damit wir Monteure in Ruhe arbeiten können“, erzählt Robin. Beide sind auch an Weihnachten bei Feiern im Kreis der Familie für alle Fälle gerüstet und haben Werkzeug und Arbeitskleidung zum Wechseln dabei.
Weihnachten feiern und Bereitschaft passen bei ihm unter einen Hut. „Denn die digitale Welt erleichtert vieles. Mit Smartphone und Laptop hat man das komplette Planwerk vor Ort“, erzählt der Viersener, der bei Familienbesuchen mit Dienstwagen und Wechselkleidung für den Ernstfall unterwegs ist. Als Meister koordiniert er die Abläufe der Störungen im Bereitschaftsdienst. Von der Netzleitstelle erfährt er von Meldungen, die von Kund:innen oder vom Leitsystem kommen. Bei Bedarf leitet er die nächsten Schritte ein. Das heißt: Die Monteure werden informiert und falls nötig ein Tiefbauer. „An Weihnachten wird, wenn möglich, ein Provisorium errichtet, damit die Leute möglichst schnell wieder Strom haben“, erzählt Andre. Falls das nicht möglich ist, wird auch an Weihnachten geschachtet und repariert.
Matthäus wohnt mit seiner Frau und den beiden Kindern in Nettetal und wirkt entspannt, wenn es um den Dienst an den Feiertagen geht. Der Dienstplan verschiebt sich jedes Jahr, sodass man selten Weihnachtsdienst zwei Mal in Folge hat. „Das gehört halt dazu. Wenn was passiert, sind die Leute froh, wenn wir kommen und helfen. Gerade, wenn eine Störung schnell und gut strukturiert vor Ort abgearbeitet wird, merkt man förmlich die Begeisterung und Dankbarkeit der betroffenen Kund:innen. Dafür steckt man ein bisschen zurück, bleibt zu Hause und ist gut vorbereitet “, sagt er. Er ist dankbar, dass ihn seine Frau bei seinem Job den Rücken freihält und ihn unterstützt. „Meine Frau wird ja genauso bei jedem Anruf wach. Egal, ob um 22 Uhr oder ob um 3 Uhr nachts das Telefon klingelt“, sagt Matthäus.
Marvin kennt die Rufbereitschaft an Feiertagen, bei der NEW ist es für ihn eine Premiere. Er hat zwei Kinder (6 und 13), ist ein Familienmensch und hat mit seiner Frau an Weihnachten an drei Tagen Gäste. „Die Absprachen laufen, alle bringen was mit. Dekoriert wird vorher und wir bereiten essenstechnisch vor, was geht“, erzählt der Gelderner. „Sollte ein Einsatz reinkommen, kann ich mich umgehend auf den Weg machen.“ Marvin hat acht Kollegen im Team und kümmert sich zum einen um die Einteilung, zum anderen fährt er mit zu den Baustellen. „Jeder Tag ist anders, da es immer wieder neue Baustellen mit anderen Herausforderungen gibt“, erzählt der 35-Jährige. Der Bereitschaftsdienst an den Feiertagen gehöre zu seinem Job dazu. „Natürlich hofft man, dass es ruhig bleibt. Aber wenn wir unseren Kund:innen einen Weihnachts- oder Silvesterabend retten können, weiß man wieder, wie wichtig unser Job ist.“ Auch bei Marvin stellt sich bei einem Einsatz schnell Erleichterung ein, wenn er überschauen kann, dass das Problem schnell behoben werden kann. Schwieriger werde es, wenn sie vor Ort länger brauchen. Neben allen fachlichen Fähigkeiten ist auch Fingerspitzengefühl gefragt.